Die Oberflächenreinigung ist ein Arbeitsgang, der ebenso als konservatorische wie als
restauratorische Maßnahme betrachtet werden kann. Generell steht der
konservatorische Zweck – die Entfernung von Schmutzablagerungen, die schädigenden
Einfluss auf die Gemäldeoberfläche haben können – im Vordergrund. Aber auch aus
restauratorischer Perspektive kann die Oberflächenreinigung von Bedeutung sein: Durch
die Abnahme von Schmutzschichten kann die Lesbarkeit eines Gemäldes oft sehr
verbessert werden. In manchen Fällen sind die Veränderungen des Erscheinungsbildes
gravierend. Bei Verschmutzungen auf der Gemäldeoberfläche kann es sich unter anderem um

Staub und Nikotinablagerungen, Insektenexkremente, Schimmel und auch Rückstände

älterer Restaurierungsmaßnahmen handeln.
Für die Oberflächenreinigung steht eine ganze Bandbreite von Mitteln und Methoden zur
Auswahl, aus der wiederum durch Testreihen die angemessene Methode und die richtige
Reinigungssubstanz ermittelt werden. Man unterschiedet zwischen der Trockenreinigung
und der Nassreinigung. Bei der Trockenreinigung werden die Schmutzablagerungen auf

mechanischemWeg mit Hilfe von Pinseln, Tüchern,
Spezialschwämmen oder auch Radierern entfernt. Bei der Nassreinigung wird die
Oberfläche mit speziellen wässrig gelösten Reinigungsmitteln vom Oberflächenschmutz
befreit. Die Wahl des Reinigungsmittels hängt einerseits von der Art des
Oberflächenschmutzes, andererseits von der Empfindlichkeit der zu reinigenden
Oberfläche ab. Besonders schwierig gestaltet sich häufig die Reinigung ungefirnisster
Gemäldeoberflächen, weil dann direkt an der empfindlichen Malschicht gearbeitet werden
muss.
Eine unsachgemäße Durchführung einer Oberflächenreinigung kann wie zuvor
beschrieben gravierende Schäden zur Folge haben. Schäden müssen aber nicht direkt
während der Oberflächenreinigung entstehen. Rückstände von Reinigungsmitteln können
auch langfristig schädigend Einfluss auf das Gemälde nehmen.
Das Gemälde wird für die Oberflächenreinigung immer ausgerahmt.
Nicht nur die sichtbare Vorderseite eines Gemäldes muss gereinigt werden. Auch von der
Rückseite werden Schmutzablagerungen entfernt. Bei Leinwandgemälden sammeln sich
häufig viel Schmutz und auch kleinere Gegenstände zwischen den Keilrahmenleisten und
dem Bildträger.

Aus den vielen genannten Gründen kann ich bezüglich Tipps am Telefon keine Auskunft geben.